Photovoltaik-Anlage als zweites Standbein

In Egenhausen im Landkreis Schweinfurt nahm vor einigen Wochen eine der großen Photovoltaik-Dachanlagen in der Region ihren Betrieb auf.

 

Diese Anlagen gewinnen Strom aus Sonnenenergie: Kernstück eines solchen Sonnenkraftwerks sind Solarmodule, die Sonnenlicht direkt in Strom umwandeln. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist sichergestellt, dass der produzierte Solarstrom in das öffentliche Netz eingespeist werden kann. Pro Kilowattstunde wird dafür derzeit und 20 Jahre lang, zuzüglich dem Jahr der Inbetriebnahme, eine Einspeisevergütung von 54,53 Cent bis zu einer Anlagengröße von 30 kWh gutgeschrieben.

Bei größeren Anlagen - wie in Egenhausen - werden für Anlagenleistungen zwischen 30 und 100 kW 51,87 Cent/kWh vergütet, bei noch größeren Solarstrom-Kraftwerken gibt es für die Anlagenteile über 100 kW 51,30 Cent/kWh.

Die Vergütungssätze für 2005: 

Freilandanlagen:

  • 43,42 Cent pro kWh

Dachanlagen:

  • 54,53 Cent pro kWh bis 30 kW Leistung
  • 51,87 Cent pro kWh, Anlagenteil 30-100 kW
  • 51,30 Cent pro kWh, Anlagenteil über 100 kW

Fassadenanlagen:

  • 59,53 Cent pro kWh bis 30 kW Leistung
  • 56,87 Cent pro kWh, Anlagenteil 30 - 100 kW
  • 56,30 Cent pro kWh, Anlagenanteil über 100 kW

Die gesamte Solarbranche ist - nicht zuletzt durch die Fördermaßnahmen - von einem rasanten Wachstum erfasst, für die letzten Jahre lassen sich Steigerungsraten von rund 30% dokumentieren. Das soll in der Konsequenz dazu führen, dass der Anteil der regenerativen Energien in Deutschland am Bruttostromverbrauch von heute bis zum Jahr 2010 auf 12,5% wächst, so Dipl.-Ing (FH) Frank Müller von IBC SOLAR AG in Bad Staffelstein.

Das Solarkraftwerk in Egenhausen leistet 97,28 kWp und liefert 90.000 kWh pro Jahr. Unternehmerisch engagiert hat sich hier Andreas Römert, im Hauptberuf Biobauer und jetzt zudem Stromproduzent. Mit dem Strom aus der Sonne möchte der kreative Landwirt sein Unternehmen auf ein zweites, zuverlässiges Standbein stellen. Im Einsatz sind in Egenhausen leistungsstarke polykristalline Solarmodule.

Der Bau der Photovoltaik-Anlage ging in nur knapp 8 Wochen "über die Bühne".
Die Konzeption für das Solarkraftwerk hatte IBC SOLAR AG aus Bad Staffelstein übernommen, für die Montage zeichnete Andreas Römert selbstverantwortlich, um Kosten zu sparen. Mit der in Egenhausen durch die Sonne erzeugten Leistung können etwa zweiundzwanzig 4-Personen-Haushalte ein Jahr lang ihren Strombedarf decken. Und auch die Umwelt freut sich, spart das Projekt doch Jahr für Jahr knapp 85 Tonnen CO2-Emission ein.

Quelle: Fachblatt der nebenberuflichen Landwirtschaft 5/2005