Die Energiewende ist erneut Bürgersache
Großheirath, 18. September 2014 – Die Energiegenossenschaft Neue Energie Obermain eG und die IBC SOLAR AG, eines der weltweit führenden Systemhäuser für Photovoltaik, haben gestern das neueste Bürgersolarprojekt in der Region eingeweiht. Der Solarpark NEO 2 in Großheirath hat eine Leistung von rund 1,2 Megawattpeak (MWp) und gehört mehr als 340 Bürgern, die sich genossenschaftlich zusammengeschlossen haben.
Die Photovoltaikmodule im Solarpark NEO 2 in Großheirath speisen bereits seit Juli 2014 Strom in das öffentliche Netz ein. Der Solarpark wurde nun mit den Mitgliedern der Genossenschaft und Gästen aus der Politik offiziell eingeweiht. Grußworte sprachen Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell, Martin Schmitz von der Wirtschaftsförderung Lkr. Coburg, Bürgermeister Wolfgang Schultheiß, Regierungsdirektor Thomas Engel, Hans Ulrich Fuchs von der Raiffeisenbank Coburg und Udo Möhrstedt, Gründer von IBC SOLAR.
Auf einer Fläche nahe der Autobahn und mit einer Leistung von gut 1,2 MWp produzieren die 5.200 Photovoltaikmodule jährlich gut 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) umweltfreundlichen Sonnenstrom. Das entspricht dem jährlichen Durchschnittsverbrauch von etwa 290 Haushalten. Zudem werden jährlich 700 Tonnen CO2 eingespart. NEO 2 Großheirath leistet damit einen aktiven Beitrag für mehr Klimaschutz und zum Ausbau der erneuerbaren und dezentralen Stromversorgung in Deutschland.
Von den Einnahmen, die der Solarpark über die für 20 Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung erwirtschaftet, profitieren die derzeit rund 340 Mitglieder der regionalen Energiegenossenschaft. Thomas Schaller, im Aufsichtsrat der Neue Energie Obermain eG: „Wir zeigen hier, dass sich alle Bürger an der Energiewende in Deutschland beteiligen können. Jeder, der mit einem Anteil von 500 Euro Mitglied in unserer Genossenschaft ist, kann voller Stolz sagen: Dieses Sonnenkraftwerk gehört zu einem Teil mir! So profitieren nicht die großen Energiekonzerne, sondern jeder einzelne Bürger und unsere Heimat als Ganzes.“
Entsprechend forderte Udo Möhrstedt, Gründer und Vorstand von IBC SOLAR, in seinem Grußwort die Bundesregierung auf, die Bürgerenergiewende mit Projekten wie NEO 2 Großheirath auch in Zukunft zu ermöglichen. Dafür müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen schon jetzt so gestaltet werden, dass genossenschaftlich finanzierte Projekte ab 2015 weiterhin Baurechte für Solarparks erhalten können. Dies müsse in der Verordnung, die die Bundesregierung bis Ende des Jahres verabschieden wolle, klar geregelt werden.
Neben der Rendite, die das Solarprojekt für seine Eigentümer erwirtschaftet, legt die Genossenschaft Neue Energie Obermain eG besonderen Wert auf die Vorteile einer regionalen Wertschöpfung. So wurden für den Solarpark Großheirath erneut alle notwendigen Komponenten durch das in Bad Staffelstein ansässige PV-Systemhaus IBC SOLAR geliefert, das auch die Planung und den Bau des Photovoltaik-Kraftwerks übernahm. Bereits Anfang dieses Jahres wurde von der Bürgerenergiegenossenschaft gemeinsam mit IBC SOLAR der Solarpark NEO 1 Unterneuses ans Netz gebracht. Das Photovoltaik-Systemhaus verfügt über langjährige Erfahrung im Anlagenbau und Projektmanagement – sowohl für eigene Solarparks wie auch für Stadtwerke, Energiegenossenschaften und Unternehmen.
Zur regionalen Wertschöpfung beitragen soll auch der Direktverkauf des Sonnenstroms. Der Solarpark grenzt unmittelbar an ein Gewerbegebiet. So plant die Neue Energie Obermain eG, den Strom, den das Sonnenkraftwerk erzeugt, nicht nur in das öffentliche Netz einzuspeisen, sondern auch Gewerbebetriebe direkt zu beliefern.